Nach der Begrüßung durch die WR-Landesvorsitzende Manuela Söller-Winkler hoben die Kreispräsidentin Dr. Juliane Rumpf und erster Stadtrat Rendsburgs Klaus Brunkert die Bedeutung der Arbeit des WEISSEN RINGS hervor.
In ihrem Tätigkeitsbericht zählte die Landesvorsitzende 20.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit an den Opfern von Kriminalität in 2022 (allein in Schleswig-Holstein). Ihr Dank richtete sich an alle ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Außenstellen. Besonders erfreut zeigte sie sich darüber, dass alle Außenstellenleitungen in Schleswig-Holstein besetzt und mit rd. 170 Aktiven gut arbeitsfähig sind.
Das gesellschaftliche Problem, dass immer weniger Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist bisher in Schleswig-Holstein noch nicht sehr stark ausgeprägt. Auch die Finanzen des Vereins bewegen sich auf stabiler Basis. Beides sind aber Themen, die hoher Aufmerksamkeit bedürfen.
Das herausfordernste Ereignis in näherer Vergangenheit war sicher die Messerattacke im Regionalzug in Brokstedt. Hier waren die Koordinatoren für Großereignisse, Holger Dabelstein und Harald Rothe, stark gefragt, aber auch die betroffenen Außenstellen und das Landesbüro.
Einen hoch engagierten Fachvortrag hielt Dr. med. Nadine Wilke-Schalhorst vom UKSH (Lübeck). Unterhaltsam wie Prof. Börne im Tatort Münster und hoch fachkundig wie engagiert schilderte sie die Unterschiede zwischen ärztlicher Versorgung und Gerichtsmedizin. Auch nach 20 Jahren Berufserfahrung in diesem Bereich war ihre Begeisterung für dieses Fach deutlich spürbar. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Kriminalitätsopfern damit geholfen wird, neben einem gerechten Urteil, auch Wiedergutmachung zu erfahren.
Die rechtsmedizinische Ambulanz bietet eine vertrauliche Spurensicherung bei Opfern von Gewalt an, die gerichtsfest ist, auch wenn zunächst keine Anzeige erstattet wird. Hier gibt es hilfreiche Informationen: https://www.vertrauliche-spurensicherung-sh.de
Fachliche Abrundung gab es zu dem Thema Beschwerdemanagement im WEISSEN RING durch Ilka Kenn von der Bundesgeschäftsstelle (Mainz). Sie erläuterte hervorragend den professionellen Ablauf bei Beschwerden durch die Beschwerdestelle des WEISSEN RINGS.
Mit einem Dank an alle Beteiligten beendete die Landesvorsitzende diesen sehr informativen Tag.